Station 7: Die Kraft des Wassers
Mühlenweg in Benediktbeuern
Im Januar 1949 wurde einem Mitglied des Gemeinderates von Benediktbeuern bekannt, dass ein Unternehmer aus der Region beabsichtigte, die Wasserfälle der Schmiedlaine zu einem Kraftwerk auszubauen. Es sollte ein Stausee mit 300.000 Kubikmeter Wasserinhalt errichtet werden, daran anschließend ein Schacht zum Wasserschloss, eine Druckrohrleitung und ein Elektrizitätswerk an der Einmündung der Schmiedlaine in die Kotlaine. Der geplante Höhenunterschied von 200m sollte eine Leistung von 400 KW bzw. eine Jahresgesamtleistung von 1,3 Millionen KW/Std. erbringen. Die oberste Baubehörde ging seinerzeit davon aus, dass der Betrieb für die Gemeinde nicht rentabel sei, weil die zu erzeugende Strommenge für den Bedarf vor Ort zu groß sei.
Während die Gemeindevertreter zunächst sofort Einspruch gegen das Projekt einlegten, genehmigten sie das Projekt in ihrer Sitzung am 4. Mai 1949 einstimmig. An den Genehmigungsbescheid wurden einige Bedingungen geknüpft, beispielsweise zur Trinkwasserversorgung, zum Bau eines Ausgleichsbeckens, zur Stromversorgung der Einwohnerschaft und zur Schadenshaftung. Aus den Unterlagen geht auch hervor, dass bereits 1922 und zu einem späteren Zeitpunkt von Seiten der Gemeinde an einer Verwirklichung des Projektes gearbeitet wurde. Ihr Vorhaben wurde ihnen jedoch zweimal von der Obersten Baubehörde mit Hinweis auf das Walchenseekraftwerk und den dort erhältlichen billigen Strom versagt.
Doch was letztlich dazu führte, dass 1949 das Wasserkraftwerk nicht realisiert wurde, ist (noch) nicht nachzuvollziehen.
Die Kraft des Wassers wurde allerdings manchmal nur allzu menschlich spürbar, wie der Haberermeister vor einigen Jahrzehnten berichtete:
Audiodatei Peter Sindlhauser, "Abraham"